Wir über uns

 

Damit ihr uns mal kennen lernt.

Mama Claudia

 

Papa Frank

 

Unser Zuhause worauf Sina sehr stolz war, denn Papa hat sich dafür echt fast krumm gelegt – so viele Stunden daran gearbeitet damit es fertig wurde.

 

 

 

Die Schwangerschaft und Geburt:

 

Sina war ein nach 10 Jahren Ehe geplantes Wunschkind. Die Schwangerschaft verlief leider nicht so einfach wie man das normalerweise kennt. Claudia musste fast die ganze Schwangerschaft über liegen. Sie durfte nichts machen, weder kochen noch putzen. Es waren harte 9 Monate, doch was tut man nicht alles um sein Wunschkind zubekommen.

 

Ich bemühte mich abends nach der Arbeit noch viel an unserem neuen Haus zu arbeiten, damit wir schnellstmöglich einziehen konnten. Wenn ich dann dort fertig war und mich bei meine Mäuse aufs Sofa setzte und die Hand auf den doch sooo dicken Bauch legte, bekam Claudia immer ganz dicke Beulen. Immer an der gleichen Stelle und wir freuten uns gemeinsam. Unser Kind war im Bauch kein ruhiges und so wusste Claudia auch immer, dass es unserer Maus im Bauch gut geht.

 

Claudia nahm über die Schwangerschaft 22 kg zu - so dick war die zierliche noch nie. Während der Schwangerschaft sprach Claudia immer davon, wir bekommen einen Jungen, doch als dann am 27. November 2003, drei Wochen früher wie Termin, ein geplanter Kaiserschnitt gemacht wurde - sahen wir, dass es ein Mädchen war.

 

Eine Sina Pia, 53 cm, 2750 Gramm.

 

Claudia war ziemlich mitgenommen von der Rückenmarknarkose, doch sie roch an Sina und schaute Sie nur an und sagte direkt „Papa es sind alle Körperteile dran, sogar fünf Finger hat sie“. Claudia verwechselte noch zwei Tage den Namen sprach unser Sina sogar manchmal als Jungen an.

 

Wir alle erholten uns prächtig im Krankenhaus und waren froh, dass wir nach 10 Tagen dieses verlassen konnten.

Endlich zu Hause / Sina’s Leben:

 

Zu Hause funktionierte es auch ganz gut. Da Claudia kurz vor einer Prüfung stand und deswegen jeden Tag zur Schule musste, wurde Sina morgens um 06:00 Uhr zur Oma gebracht. Es waren 14 harte Tage. Morgens früh die Kleine wegbringen, dann abends alles wieder vorbereiten für den nächsten Tag und in der Nacht die ganze Milch für den nächsten Tag abpumpen. Doch wir organisierten alles recht gut und es klappte supi.

 

Nachdem der Prüfungsstress vorbei war kehrte endlich Ruhe ein. Claudia war den ganzen Tag bei unserem Schatz und wenn ich dann abends von der Arbeit bzw. vom Bau zu Hause war, war nur noch Sina wichtig.

 

Sina entwickelte sich prächtig. Wir bekamen zwar ziemliche Probleme mit Sinas Blähungen und waren somit des Öfteren nachts unterwegs, doch wir wechselten uns ab und waren einfach froh, dass unsere Tochter gesund war.

 

Nach 6 Monaten ist Claudia wieder arbeiten gegangen und für Sina hatten wir eine Tagesmutter. Somit war das lange Schlafen am Morgen vorbei. Sina wurde jeden Morgen um 06.45 Uhr aufgenommen und zur Tagesmutter gebracht. Wir hatten damit viel Glück, denn wir brauchten nicht weit mit Sina zu fahren, da es im gleichen Ort war.

 

Dort aß sie als erstes die Flasche und wurde „verwöhnt“. Mittags um 12.30 Uhr bin ich sie dann immer wieder holen gefahren. Wenn wir dann nach Hause kamen war das Essen für Sina schon so gut wie fertig. Dann wurde schnell gegessen und Sina machte immer einen Mittagsschlaf. Wir hatten nie Probleme, dass sie nicht schlafen wollte. Manchmal lag sie aber auch nur wach im Bett und erzählte oder zum Schluss jetzt hat sie auch ab und zu gesungen.

 

Da Claudia auch zweimal in der Woche nachmittags arbeiten ging war ich sehr glücklich, dass mein Arbeitgeber damit einverstanden war, dass ich Montagsnachmittags unser Kind versorgen konnte. Ich war froh auch einen ganzen Nachmittag Sina allein haben zu dürfen und am späten Nachmittag gingen wir dann immer die Mama von der Arbeit abholen. Sina wusste schnell wo das Büro von ihrer Mama war.

 

Dienstags, mittwochs und freitags nachmittags war dann Claudia zu Hause. Donnerstag war unser Stresstag, denn da hatten wir leider nicht allzu viel von unserer Sina, aber dafür Oma und Opa (auch gleicher Ort). Sie  wollten auch was vom ihrer Enkelin haben und einen Nachmittag versorgen. Wenn wir dann abends von der Arbeit kamen war unser Maus jedoch immer froh uns zu sehen. Später, als  sie dann laufen konnte machte sie uns schon die Türe auf und sagte - Mama/ Papa ich habe den Tisch gedeckt - kommt essen. Es war so schön.

Ja bei Oma durfte sie das Porzellan sogar tragen.

 

Bei uns zu Hause deckte Sina dann immer am Wochenende den Tisch und wenn ich dann vom Brötchen holen heim kam durfte auch nur sie die Türe öffnen. Ich klingelte und schon kam Sie gerannt und rief nur „Papa hat Brötchen geholt“.

 

Die Zeit verging recht schnell und wir waren froh als Sina endlich lief. Wir glaubten unseren Augen nicht. Denn Sina hatte sehr viel Schiss in der Hose um alleine zu laufen. Wir saßen sonntags abends im Wohnzimmer und Claudia sagte zu Sina, bring das mal in den Mülleimer und was machte unser Schatz, sie lief los und brachte es tatsächlich dort hin. Wir glaubten es nicht und als sie zurück war machten wir das ganze Spiel nochmals und es klappte. Sina konnte endlich laufen. Für uns war das eine riesen Erleichterung. Denn ab jetzt konnte sie morgens immer alleine zum Auto laufen - was war das schön und toll.

 

Sina lernte auch schnell reden und ihr Mund blieb nicht still. Sie redet alles,  es war nichts was sie nicht aussprechen konnte. Sogar das Wort Krümelmonster kam auf Anhieb. Den Sie war nun Mal, Papa sein Krümelmonster.

 

Auch wir wollten uns mal ein wenig erholen und planten einen Urlaub. Ja aber wohin, denn Fliegen wollten wir dann doch noch nicht mit Sina. Ich meinte dann – komm wir zeigen Sina einen ganz ganz großen Sandkasten. Somit stand fest, wir fahren nach Holland und Oma und Opa gleich mit im Gepäck.

 

Sina liebte den Sand, deswegen fuhren wir auch relativ oft nach Holland, obwohl beim ersten Hollandaufenthalt verstand Sina es noch nicht. Wir legten sie in den Sand und es war einfach schön. Dann im Jahr 2003 sind wir direkt 4 Mal mir ihr dort hin gefahren (1 mal ein verlängertes Wochenende / dann eine ganze Woche und 2 mal nur ein Wochenende).

 

Es war immer wieder schrecklich schön und auch wir konnten uns sehr gut dabei entspannen.  Wir hatten nie viele Probleme mit Sina, denn wenn wir da waren nahmen wir uns auch die Zeit für Sina, weil wir sie ja sonst morgens nicht immer hatten. Ja der Strand war das was ihr gefallen hat. Wir haben dort auch nie was anderes unternommen, nein wir mussten immer von morgens bis abends zum Strand - nur für den Mittagsschlaf wurde nach Hause gegangen.

 

 

Was Sina noch mochte war Musik. Ich kann gar nicht sagen wie oft wir mittags nach dem Mittagsschlaf eine Höhle bauen mussten dort kam dann ein Kopfkissen hinein, ein Pinsel, eine Taschenlampe und Kastanien. Dann musste die Zippelzapelmaus (Musik) angemacht werden. Stunden lang war das ihre Beschäftigung.

 

Oder wenn es zum Musikverein ging. Claudia spielt dort mit und wenn Claudia nur die Uniform anzog war Sina schon am muxen und wollte mit. Sie machte dann immer die Dirigentin nach - ja unsere Sina war schon ziemlich musikalisch.

 

Was natürlich noch sehr schön war, dass Sina sehr früh auf ihr Töpfchen wollte. Das war nach dem Mittagsschlaf das, was als erstes her musste. Dabei wurde dann immer gespielt. Manchmal bekam man sie dort nicht gut runter. Dies hatte den Erfolg, dass Sina ihr großes Geschäft schon mit 1,5 Jahren nicht mehr in die Pempas machte und jetzt mit ihren 2 Jahren schon fast manchmal den ganzen Tag und manche Nächte trocken war.

 

Ihr Geburtstag kam und wir feierten diesen mehrmals weil nicht alle Verwandten am gleichen Tag zu uns konnten. Morgens direkt nach dem Aufstehen, es musst noch im Schlafanzug sein, wollte sie ihr Geschenk haben, sie sagte immer, „Ich bekomme ein Dreirad. Ja ein blau/grünes Dreirad“. Wir hatten es den Abend zuvor aufgebaut und unter einer Decke versteck. Sie lief ins Wohnzimmer und schaute direkt darunter. Setzte sich drauf und versuchte zu fahren. Sina war so Happy.

 

Am Nachmittag bevor die Kerzen am Kuchen ausgeblasen wurden mussten wir noch das Lied „Wir reichen uns die Hände“ singen. Sie bestand darauf, dass wir uns alle die Hände geben mussten. Es war schön und auch um 22:00 Uhr war Sina noch immer topfit. Sie genoss einfach das alle für Sie da waren.

 

Wir freuten uns dann schon ein wenig auf die Weihnachtszeit. Wenn wir einkaufen gegangen sind - dort stand ein riesengroßer Nikolaus – Sina musste dem immer Tag und Tschüss sagen. Ihre Augen funkelten jedes mal.

 

Es fing an:

 

Sonntags gingen wir dann zusammen zum Weihnachtsmarkt doch Sina hatte leichtes Fieber. Sie nahm sich beim Nikolaus die Tüte ab und wir mussten leider mit ihr nach Hause gehen.. Sina wollte so gerne bei den Kinder bleiben, doch wir dachten es sei zu gefährlich. Oma und Opa besuchten uns und Sina zeigte ganz stolz ihre Tüte vom Nikolaus. Alles musste auf einen großen Teller gelegt werden und keiner durfte ohne sie zu fragen etwas davon wegnehmen.

 

Da nach zwei Tagen, als das Fieber nicht weg ging, sind wir zum Arzt gefahren. Sina wurde gründlich untersucht und wir bekamen Medikamente. Unsere Maus war jedoch noch relativ fit und wollte nicht liegen.

 

In dieser Woche ging es bergauf und bergab und freitags war Sina wieder ganz die Alte.

Wir fuhren zusammen Einkaufen. Im Kaufhaus stellte Sina sich, wie ich in eine Umkleide, zog den Vorhang zu und ...... Claudia fragte was machst du da? Sie antwortet „Mama die Hose ausziehen ich muss auch wie Papa eine anprobieren.“ Sie hatte sich schon die Schuhe ausgezogen und war dabei die Hose runter zu ziehen. Wir und die Verkäuferinnen rund herum mussten alle lachen.

 

Der Samstag kam und ich lag leider mit einer Grippe im Bett. Da aber Sinas Lieblingstante zur Oma zu Besuch kam, wollte Sina direkt nach dem Aufstehen dort hin. Ja sie brachte Sina immer ganz tolle Klamotten mit. Sina freute sich immer wenn Tante Helga und Onkel Werner kamen. Nachmittags machten sie noch einen langen Spaziergang, bevor Claudia sie dann abholte für ins Bett. Sina war - so wie wir es beurteilen konnten - wieder ganz gesund.

 

Sonntags morgens schlief sie lange und nachdem wir gefrühstückt hatten, bekam sie plötzlich wieder Fieber. Wir riefen bei unserem Arzt an und bekamen weitere Medizin. Es besserte sich nicht. Montags waren wir dann wieder mit ihr dort hin und sie wurde nochmals abgehört. Aber es wurde nichts festgestellt. Unsere Sina wurde immer schlapper und am Dienstagabend (22.Uhr) musste sie dann auch noch brechen. Wir dachten da immer noch nicht, dass unsere Sina schwerst krank sei und sagten uns - morgen fahren wir nochmals zum Arzt und ansonsten ins Krankenhaus, da Sina auch nichts mehr trinken wollte.

 

Die erste Nachhälfte verlief ganz gut, unser Schatz schlief. Ab 04:00 Uhr morgens war nicht mehr daran zu denken ein Auge zuzumachen und am Morgen sind wir direkt zum Arzt und danach ins Krankenhaus gefahren.

Sinas letzte 4 Tage

 

Im Krankenhaus versuchte man Sina einen Zugang zu legen, was sehr lange dauerte. Wir waren ja immer noch der Meinung, dass unsere Sina nur eine Flasche bekommen sollte wegen der Austrocknungsgefahr. Claudia sage noch zu Sina, jetzt haben wir paar Tage für uns und wenn wir wieder heim fahren bist du Topfit.

 

Sina bekam Blut abgenommen und die erste Infusion lief.

Zwischendurch musste Sina noch einmal auf einem Töpfchen gesetzt werden, weil der Urin für eine Untersuchen benötigt wurde.

Sina sagte noch einmal (das waren ihr letzten richtigen Worte):

„Ich heiße Sina Zimmer, wohne in Arzfeld, Am Sonnenhang“ - und wir mussten dann immer nachfragen welche Nr. Dann kam schnell „Neun“ und sie grinste immer.

 

Wir spielten noch ca. 10 Min. auf dem Boden mit ihr. Keiner der Ärzte sagte uns das Sina im Laufe der nächsten Zeit kaum noch ansprechbar sein würde. Hätte uns das nur mal einer gesagt, wie gerne hätten wir Sina noch was mit auf den Weg gegeben oder ihr gesagt wie lieb wir sie haben bzw. hätten uns noch einmal von ihr drücken gelassen.

 

Da ich auch grippisch war, legte ich Sina wieder ins Bett und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange und sagte: „Mein Schatz morgen sieht die Welt schon anders aus“ und fuhr nach Hause.

 

Claudia blieb bei Sina. Plötzlich standen noch weitere Untersuchungen an. Claudia wurde mit Sina auf dem Arm durchs ganze Krankenhaus geschickt. Sina bekam noch Ultraschall gemacht und wurde auch geröntgt. Ihr wurde weiter nichts gesagt bis auf das Sina’s Blutwerte / Leberwerte nicht in Ordnung seien. Aber was genaueres sagte kein Arzt.

 

Nachdem dann eigentlich Gehirnwasser entnommen werden sollte, was dann doch nicht gemacht wurde und man nochmals versucht Sina einen weiteren Zugang zu legen bekam Claudia mit, das man auf dem Flur über eine Verlegung am sprechen war.

 

Claudia fragte nach und bekam dann die Antwort „ja ihre Tochter ist schwerst krank und muss nach Heidelberg verlegt werden“.::::::::::::::::::::::::::::::::

 

Was alles dort abgegangen ..................man kann es nicht beschreiben.

Solche Zustände wünschen wir keinen Eltern. Nun durfte Claudia auch telefonieren und sagte mir bescheid. Ich fuhr sofort zurück zum Krankenhaus, man braucht ca. 1 Stunde für den Weg.

 

 

Um 22.10 Uhr wurde Sina dann nach Heidelberg verlegt. Claudia durfte nach mehrmaligen Nachfragen und letztendlich nach relativ energischer Ausdrucksweise von mir, mitfahren. Dort sind sie dann gegen 00.45 Uhr eingetroffen.

Die Fahrt war ganz O.k. laut Claudia. Sina war nur einmal ganz kurz unruhig, doch es verlief besser wie gedacht.

 

In Heidelberg durfte Claudia zuerst nicht mit ins Zimmer. Sie stand auf dem Flur und hörte nur wie unser Schatz rief „Mama / Papa Hilfe, Hilfe Mama“. Wie Claudia sich gefühlt hat, kann sicherlich jeder nachvollziehen.

 

Nachdem sich die Ärzte dort ein Bild von Sina gemacht hatten, konnte Claudia direkt wieder zu ihr und wartet auf eine Antwort, auf endlich mal eine Antwort um zu wissen  was unserem Schatz fehlen würde.

 

Nachdem ich dann auch angekommen war und Sina dort so vorgefunden hatte, wurden wir dort von den Ärzten aufgeklärt.

 

Uns wurde gesagt das Sina ein absolutes Leberversagen hätte und nur durch eine Transplantation zu retten sei. Wir stimmten zu, obwohl wir nicht glaubten, dass wir so schnell ein Organ bekommen würden.

 

Wir bekamen erklärt das Sina eine leichte Narkose bekommen würde, damit die Anschlüsse für eine Dialyse an der Hauptschlagader gelegt werden könnten. Uns war das auch ganz recht, denn so wussten wir dass unser Schatz nichts spüren würde.

 

Wir durften die ganze Zeit bei ihr bleiben. Anfangs atmete Sina noch selber doch dann bekam sie ein Herzstillstand - was aber wieder schnell im Griff war. Sie wurde dann intubiert was früher oder später eh passiert wäre. Die Zeit verging und wir hofften noch.

Warum die Leber versagte, konnte uns jedoch auch keiner sagen.

 

Die Zeit lief nur so und freitags nachmittags kam dann die nächste schlechte Nachricht. Sina produziert wahrscheinlich selber keine weißen Blutkörperchen mehr. Das würde heißen, dass wenn sie eine Transplantation überleben würde, eine spätere Knochenmarktransplantation anstände. Aber es könnte auch sein, dass nach der Transplantation sich alle Organe, also auch das Rückenmark, wieder normalisieren würden und die Funktionen in den Normalbereich zurückkehrten.

 

Wir hofften immer noch, dass sich alles einspielen würde und waren am späten Freitagnachmittag fürs erste erleichtert, als die Nachricht kam, wir haben ein Transplantat für Sina.

 

Wir freuten uns so, dass wir zum ersten mal was aßen und machten uns Gedanken über die Verteilung der Nacht, damit wir den Start nicht verpassen würden.

Sina wurde jetzt permanent dialysiert und wir dachten es ginge ihr dabei ganz gut.

 

Die Vorbereitungen liefen und der Professor aus Hamburg, der Sina operieren sollte, war bereits unterwegs.

 

Gegen 2 Uhr morgens ging ich meine Frau rufen, da der Verdacht aufkam das Sina Einblutungen im Gehirn hätte. Von Sina wurde nochmals ein CT gemacht und leider mussten wir dann, das schlimmste was uns je passieren konnte und womit wir nie gerechnet haben, uns anhören.

 

Sina war Gehirntod aufgrund von einem Wasserödem im Kopf.

 

Claudia ging zu ihr und schlief noch eine Weile mit ihr in dem kleinen Krankenbettchen. Ich rief meine Schwiegereltern an weil wir wussten, sie wollten sich von Sina noch verabschieden. Wenn das vorhersehbar gewesen wäre, ja sie wären mit Sicherheit abends nicht den langen Weg nach Hause gefahren.

 

Ab jetzt hatten wir alle Zeit der Welt. Jeder auf der Station bot uns seine Hilfe an, doch wir wollten nur bei Sina sein.

 

Als dann Oma und Opa eintrafen und sich verabschiedeten, baute Sina trotz Medikamente ab. Sie hatte nur noch darauf gewartet. Wir sagten Bescheid, dass die Medikamentenzufuhr abgestellt werden könnte und nach einiger Zeit bekamen wir Sina dann auf den Schoß gelegt und ihr wurde der Tubus entfernt. 20 Minuten später ist sie ganz friedlich in unseren Armen eingeschlafen.

 

 

Wir hatten alle Zeit der Welt und wir wurden zu nichts gedrängt. Wir durften unsere Tochter selber Waschen und anziehen und irgendwann sagte Claudia dann, so wir können fahren.

 

Es ist so schrecklich gewesen. Vor 4 Tagen hatten wir noch ein gesundes Kind und jetzt, jetzt mussten wir den langen Weg alleine nach Hause fahren. Alleine in unser neues Haus und unseren Schatz mussten wir in Heidelberg lassen.

 

Sina wurde obduziert, leider konnte man jedoch nicht definitiv feststellen, warum Sina das Leberversagen bekommen hatte. Die einen vermuten diese Ursache und die anderen diese.

 

 

 

 

Sinas Sprüche / Rituale:

 

- morgens packten wir ihre Tasche für zur Tagesmutter gemeinsam, und immer musste sie nochmals zum Kühlschrank laufen und ein Schokobonbon herausholen. Ja das musste sein als kleiner Nachtisch nach der Flasche.

 

- noch einmal (ich kann nicht sagen wie oft dieser Spruch kam)

 

- wenn man sie abends fragte mit wem reitest du ins Bett kam immer - mit dem Pferd und nicht mit dem Pony - (Pferd war Papa / Pony war Mama)

Wenn sie schlafen ging musste immer zuerst Elli ins Bett springen / dann das Bärchen / dann die Nunnus (Schnuller 2 Stück) und dann sprang Sina ins Bettchen - und immer wurde gesagt - eins zwei drei - und hop!

Sina wollte auch immer noch vorher zum Fenster und nach dem Mond schauen. Wir hatten Ihr nämlich erklärt, dass der Mond nachts nach den schlafenden Kindern schaut und aufpasst, dass ihnen nicht geschieht.

 

bei dem Lied - Wir reichen uns die Hände ... und wünschen uns einen guten Appetit mussten wir uns die Hände geben - egal wo wir das Lied gehört haben und wenn es im Auto war. Sie bestand immer darauf.

 

Mama lass mich auch mal Telefonieren - oder komm wir rufen Oma und Opa an

 

Sie brachte es sogar einmal fertig einfach - och du Lümmel- zu jemandem am Telefon zu sagen.

Oder wenn sie mit Bekannten von uns telefonierte - erzählte sie was sie am spielen sei.

 

bei spazieren gehen sagte sie zur Oma, Oma hol mich raus, der Kinderwagen ist für mein Brüderchen - obwohl wir noch keins haben.

 

Von Papa selbst geschriebener Tagesablauf:

Gedicht:

Am Morgen riefst Du,

Mama, hol mich, seid Ihr da?

Papa trag mich, war dann klar.

Unser Tagesablauf fing nun an,

all Deine Rituale waren dann dran.

 

Der Tag verging dann wie im Nu,

im Mittagsschlaf fanden wir immer gemeinsam Ruh’.

Danach wurde dann gespielt und gelacht,

mit Gredi, Bauer Jörg und der ganzen Spielpracht.

 

Komm mal gerade, riefst Du oft,

einmal noch, das war Dein Wort,

abends ritten wir ins Bett,

und nun bist Du einfach weg.

 

Leere füllt sich nun im Haus,

Ruhe geht jetzt ein und aus,

kein Getappel oder Singen,

doch im Herzen bleibst Du stets drinnen.